Sonntag, 23. Juni 2013

Besorgnis über das Verschwinden politischer Gegner

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Bangkok - Menschenrechtsorganisationen wiesen am 22. Juni darauf hin, dass es immer mehr nicht aufgeklärte Fälle gibt, was das erzwungene Verschwinden von Personen anbelangt.
Ausschlaggebend ist der Mord an dem Geschäftsmann Akeyuth Anchanbutr. Die Polizei kam zu dem Schluss, dass es sich um Raubmord handelt, aber viele Fragen sind bislang offen.
Boontan Tansuthep-veravongvon der Menschenrechtsorganisation Peace and Human Rights Resource Centre (PHRC) stellte fest, dass Behörden Fälle nur halbherzig angehen, wenn bei Entführungen oder Morden Beamte, Behördenmitarbeiter, Politiker oder einflussreiche Personen die Drahtzieher sein könnten. In solchen Fällen würden sich auch kaum Zeugen melden.
Das Verschwindenlassen von politischen Gegnern sei kein typisches Verbrechen, sondern ein Verstoß gegen die Menschenrechte, führte Boontan aus.
Seit 2001 verschwanden 35 Personen spurlos. Die meisten seien Aktivisten gewesen, meinte Boontan. Am bekanntesten ist der Fall des Bürgerrechtsanwalts Somchai Neelaphaijit, der 2005 – vermutlich von Polizistenentführt wurde und seitdem verschwunden ist. Unter den Vermissten ist auch der Gewerkschaftsvorsitzende Thanong Pho-an, der zuletzt 1991 gesehen wurde.
Phra Supoj Suwajano, ein Mönch, der sich für den Umweltschutz einsetzte, wurde 2005 erstochen, während er einen Protest gegen illegale Rodungen in Chiang Mai anführte. Der Umweltschützer Charoen Wat-aksorn wurde 2004 erschossen, weil er sich gegen den Bau eines Kraftwerks in Prachuap Khiri Khan einsetzte.
Boontan forderte die Regierung auf, das Internationale Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor erzwungenem Verschwinden der Vereinten Nationen zu ratifizieren, weil von der Regierung dann bei entsprechenden Fällen einen Bericht abgefasst werden muss.
Polizeigeneral Vasit Dejkunjorn, Gründer der Bewegung „Thai Spring“, brachte es auf den Punkt: „Wenn Macht korrumpiert, gibt es Widerstand. Was folgt, ist die Eliminierung des Widerstandes.“ Ein Weg sei es, die Leute, die Widerstand leisten, verschwinden zu lassen, weil das eine „schnelle Lösung“ des Problems sei.

Text u. Bild: Wochen Blitz...

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