Donnerstag, 30. Mai 2013

Formel Eins Stadtkurs gerät unter Druck

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Bangkok - Thailands ehrgeiziger Plan für ein Formel Eins Rennen in der Hauptstadt steht unter Druck von vielen Kritikern, die den Austragungsort als auch die Veranstaltung selbst in Frage gestellt haben.
Einwohner von 20 Gemeinden hielten am Montag eine Sitzung ab, die über den Bericht der Sports Authority of Thailand (SAT) und des Ministeriums für Tourismus und Sport verärgert waren, welche sich als Gastgeber für ein F1-Rennen im Jahr 2015 auf den Strassen von Bangkok beworben hatten.
Es wäre das erste Rennen der Königsklasse überhaupt in Thailand.

Vertreter der Gemeinden lehnten den Plan strikt ab, dass die Strassen auf der historischen Rattanakosin Island und nahe gelegenen Gebieten für das Rennen genutzt werden. Der vorgeschlagene F1-Kurs würde auch am Tempel des Smaragd-Buddhas und entlang der Ratchadamnoen Avenue führen.
Herr Theeraphol Kachachiva erklärte, dass die Regierungsbehörden keine Mitteilung an die Gemeinden herausgegeben hatten und die Einwohner erst aus den Medien und sozialen Netzwerken darüber informiert worden sind. "Wir sind nicht gegen ein Formel Eins Rennen in Thailand. Aber es sollte nicht auf dieser Strecke ausgetragen werden, sondern woanders", sagte er.
Die Formel Eins Gegner treffen sich an diesem Wochenende ein weiteres Mal, um weiter Druck auf die Organisatoren auszuüben. Wahrscheinlich solange, bis das Rennen an einem anderen Ort abgehalten wird.
Thailand wäre erst das dritte Land in Sudostasien, welches nach Singapur und Malaysia ein Formel Eins Rennen ausrichten würde. Wenn das Rennen die Zustimmung der FIA erhält.
Die SAT und das Sportministerium stehen natürlich hinter diesen Plänen, mit der Unterstützung der Royal Automobile Association of Thailand (RAAT). Sie argumentieren, dass dies Thailands Profil schärfen und Touristen anziehen würde.
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Auch die Umweltschutz-Organisation Stop Global Warming Association (SVGW) hat am Dienstag damit gedroht, den Verwaltungsgerichtshof einzuschalten, um die Pläne auszusetzen. Das Rennen würde der Umwelt entlang der geplanten Route schaden und Menschen vor Ort gefährden.
SVGW-Präsident Srisuwan Janya erklärte, dass Unfälle bei dieser Art von Rennen schon dazugehören. F1-Boliden könnten aus einer Kurve ausbrechen und einige Gebäude entlang der Strecke beschädigen. Dazu kämen noch die extrem lauten Geräusche und die starken Vibrationen von den Autos, welche durchaus strukturellen Schaden an historischen Gebäuden wie den Grand Palace zur Folge haben.
"Einen Grand Prix auf dieser Strecke in Bangkok abzuhalten würde viele Gesetze brechen, einschließlich derer in Bezug auf die Umwelt und historischen Stätten", sagte der Präsident. Der Zweck dieser Veranstaltung sei, die Automobilhersteller zu fördern, nicht wie behauptet, den Tourismus.
RAAT-Generalsekretär Prasert Apipunya äußerte sich zu den F1-Gegnern auf der Radiostation FM100.5. Er sagte, dass die Befürchtungen über Schäden an historischen Gebäuden durch Vibrationen und Verschmutzung nicht nachweisbar wären. "Wenn Sie nicht zufrieden damit sind, dann könnten wir mit den Veranstaltern verhandeln, die Geräuschkulisse zu verringern". Er bezog sich auf die FIA.
Herr Prasert sagte weiter, er erwarte, dass die FIA dem geplanten Rennen zustimmen werde, weil die Sehenswürdigkeiten an der Strecke zu verlockend seien. Andere Austragungsorte wären einfach nicht attraktiv genug. Außerdem gebe es nur wenige Sportarten neben Fußball, die Millionen von Zuschauern anziehen würden, fügte er hinzu.

Text u. Bild: Wochen Blitz
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/39427-formel-eins-stadtkurs-geraet-unter-druck.html#contenttxt

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