Freitag, 30. August 2013

Kratom könnte legalisiert werden

Dr. Anek Yomchinda
  Bangkok - Das Justizminister drängt auf eine Legalisierung der Kräuter-Pflanze unter Berufung auf seine medizinischen Eigenschaften. Das Kontrollamt für Betäubungsmittel (ONCB) reagierte positiv auf die geplante Legalisierung von Kratom (Mitragyna speciosa), die in Thailand als milde Droge eingestuft wird und deshalb auf der Rauschgift-Liste steht.

Die ONCB wird in der kommenden Woche mit Vertretern der Arzneimittelbehörde, dem Gesundheitsministerium und nationaler Polizeibehörden darüber diskutieren, ob Kratom von der Liste gestrichen werden kann.

Thailand ist das einzige Land, welches Kratom als Narkotikum beschreibt. ONCB-Generalsekretär Pongsapat Pongcharoen wird dazu die Meinung aller Beteiligten anhören.
Justizminister Chaikasem Nitisiri, der auf die Legalisierung drängt, wuchs im Bangkoker Distrikt Thon Buri auf, wo Kratom angebaut und verwendet worden ist. Er selber hat noch nie jemanden erlebt, der von dem Gebrauch zu einem Drogensüchtigen geworden ist.
Tatsächlich ist Kratom in der Vergangenheit als traditionelle Medizin eingesetzt worden. Herr Chaikasem wolle auf keinen Fall die Verwendung von Kartom fördern, aber er glaubt, dass es Menschen vom Konsum schädlicher Drogen wie Methamphetaminen oder Crystal Meth ablenken könnte. Koffein in Kaffee und Energy-Drinks ist süchtig machender als Kratom, sagte er.
Dr. Anek Yomchinda, Chef des Zentralinstituts für Kriminaltechnik, räumte ein, dass Studien belegen, dass Kratom sehr wohl heilende Eigenschaften besitzt. In Neuseeland ist die Pflanze eine Komponente bei der Herstellung von Schmerzmitteln und Antibiotika, sagte er.
Ein vom Senat eingerichteter Ausschuss wurde damit beauftragt die Vor- und Nachteile von Kratomgebrauch festzustellen. Die Pflanze enthält laut ihrem Studium Mitragynin, dass eine Schmerzstillende Wirkung besitzt. Der Effekt ist aber zehnmal schwächer als bei Morphin und hat keine nachteiligen Nebenwirkungen auf die Atemwege noch führe es zu Übelkeit, erklärte der Ausschuss. Es gibt auch keinerlei Aufzeichnungen, dass der Konsum von Kratom zu Straftaten führen würde.
Die Studie legte nahe, dass die einschlägigen Behörden 1943 entschieden Kratom auf die Betäubungs-Liste zu setzen, weil der Staat keine steuerliche Abgabe auf die Pflanze setzen konnte, wie sie es beim Verbrauch von Opium tat.
Der Ausschuss wies auch daraufhin, dass, wenn Kratom legalisiert werden würde, könnte es wirtschaftliche Vorteile für Thailand mit sich bringen, da es sich um eine einheimische Pflanze handelt. Es kann in der Produktion von Arzneimitteln im Ausland verwendet werden und kann den Import von Morphin nach Thailand reduzieren.
Eine Studie zeigte ferner, dass die Provinz Satun die höchste Anzahl von Kratom-Bäumen hat. Es ist außerdem weit verbreitet, dass Lkw-Fahrer und Arbeiter Kratomblätter konsumieren, um ihre Aufmerksamkeit zu schärfen. Darüber hinaus ist Kratom billiger als Kaffee oder Energy-Drinks.

Text u. Bild: Wochen Blitz...

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