Bangkok - Chinesische Touristen sollen nicht in der Nase bohren, nicht in den Swimmingpool urinieren und keine Schwimmwesten aus Flugzeugen mitgehen lassen. Das jedenfalls wünschen sich chinesische Behörden. Die chinesische Nationale Touristenbehörde veröffentlichte eine 64-seitige „Anleitung für zivilisierten Tourismus“, in der detailliert aufgelistet wird, was Chinesen auf Auslandsreisen zu tun und zu lassen haben.
Der chinesische Vize-Premierminister Wang Yang ist alarmiert: Immer mehr Chinesen reisen ins Ausland und legen dabei ein typisches „unzivilisiertes Benehmen“ an den Tag, was das Image aller Chinesen beschädige.
Chinesische Touristen auf der Beach Road in Pattaya
Die Hongkong-Chinesen bezeichnen ihre Landsleute aus dem Norden als „Heuschrecken“. Dort erregte ein besonders spektakulärer Fall die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit: Ein Chinese aus dem Norden erleichterte sich in einem Hongkonger Restaurant in eine Flasche.
Die chinesische Regierung hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass sich Chinesen im Ausland zu benehmen hätten, so detailliert wie die jetzige Anleitung waren diese Hinweise aber nicht. Die Touristen werden beispielsweise aufgefordert, die Suppe nicht aus der Schüssel zu trinken, nicht zu schlürfen und nach dem Essen einen Zahnstocher zu benutzen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass Schwimmwesten nicht aus Flugzeugen gestohlen werden dürfen, weil diese später möglicherweise benötigt werden.
Die Anleitung ist auch länderspezifisch: So wird ausgeführt, dass man in Deutschland nur mit dem Finger schnippen soll, wenn man mit einem Hund Kontakt aufnehmen will. Keinesfalls sollte versucht werden, auf diese Weise die Aufmerksamkeit eines Menschen auf sich zu lenken.
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